Günter Borrmann

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Günter Borrmann (* 11. März 1926 in Brambauer; † 14. Februar 2017 in Leipzig) war ein deutscher Sportwissenschaftler, Hochschullehrer und Turnfunktionär.

Borrmann war am 7. Juni 1956 der erste Doktorand in der Geschichte der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK), der seine Dissertation verteidigte.[1] Der Titel seiner Doktorarbeit lautete „Über die Entwicklung der Bewegungsfertigkeiten im Gerätturnen: ein Betrag zur Erforschung der Technik und der im Bildungsvorgang des Unterrichts auftretenden Bewegungsfehler und ihrer Ursache“.[2]

Er wurde an der DHfK Professor für Theorie und Methodik des Trainings im Gerätturnen. Er war stellvertretender Direktor für Forschung der Sektion IV und Wissenschaftsbereichsleiter für die technisch-kompositorischen Sportarten,[3] somit also für die Sportarten Gerätturnen, Gymnastik, Eiskunstlauf, Wasserspringen zuständig. Von 1973 bis 1975 war er Dekan der Fakultät für Sportmethodik. Borrmann veröffentlichte mehrere Lehrbücher zum Thema Turnen, darunter „Gerätturnen in der Schule“ (im Jahr 1957),[4] „Theorie des Turnens: Anleitung für das Fernstudium“ (1964),[5] „Gerätturnen: ein Lehrbuch für Trainer, Übungsleiter und Sportlehrer“ (1972),[6] und „Ausgewählte Probleme zur Trainingsmethodik bei Nachwuchsturnern“ (1978).[7] Darüber hinaus befasste er sich mit der Weiterentwicklung der Ausbildung im Lehrgebiet Theorie und Methodik des Trainings in den technisch-kompositorischen Sportarten[8] sowie dem Leistungsturnen im internationalen Zusammenhang.[9]

Als Funktionär hatte Borrmann von 1970 bis 1990 das Amt des Vorsitzenden des Deutschen Turnverbandes (DTV) der Deutschen Demokratischen Republik inne. Im Rahmen des Vereinigungsprozesses zwischen DTV und dem bundesdeutschen Deutschen Turner-Bund (DTB) gehörte er von 1990 bis 1992 als kooptiertes Mitglied dem DTB-Präsidium an.[10] Er war Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees der DDR[11] und engagierte sich ebenfalls im Weltturnverband (FIG) sowie im Internationalen Olympischen Komitee (IOC).[10]

Einzelnachweise

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  1. Gerhard Lehmann: Akademischer Senat und Wissenschaftlicher Rat. In: Gerhard Lehmann, Lothar Kalb, Norbert Rogalski, Detlev Schröter und Günther Wonneberger (Hrsg.): Deutsche Hochschule für Körperkultur Leipzig 1950-1990. Meyer & Meyer, Aachen 2007, ISBN 978-3-8403-0034-9, S. 32.
  2. Günter Borrmann: Über die Entwicklung der Bewegungsfertigkeiten im Gerätturnen : ein Betrag zur Erforschung der Technik und der im Bildungsvorgang des Unterrichts auftretenden Bewegungsfehler und ihrer Ursache /. 1956 (uni-leipzig.de [abgerufen am 28. Januar 2019]).
  3. Prof. Dr. Günter Borrmann wurde 90 Jahre. In: GYMmedia.de. Abgerufen am 28. Januar 2019.
  4. Beschreibung: Gerätturnen in der Schule /. In: katalog.ub.uni-leipzig.de. Abgerufen am 28. Januar 2019.
  5. Günter Borrmann: Theorie des Turnens : Anleitung für das Fernstudium /. Dt. Hochschule für Körperkultur, 1964 (uni-leipzig.de [abgerufen am 28. Januar 2019]).
  6. Gerätturnen : ein Lehrbuch für Trainer, Übungsleiter und Sportlehrer /. Sportverl., 1972 (uni-leipzig.de [abgerufen am 28. Januar 2019]).
  7. Ausgewählte Probleme zur Trainingsmethodik bei Nachwuchsturnern : Teil 1 / (= Studientexte zum Lehrgebiet Theorie und Methodik des Trainings der Sportarten - Gerätturnen). Dt. Hochsch. für Körperkultur, 1978 (uni-leipzig.de [abgerufen am 28. Januar 2019]).
  8. Guenter Borrmann: Standpunkte zur Entwicklung des Lehrgebietes Theorie und Methodik der Sportarten - Sportartengruppe technisch-kompositorische Sportarten Gerätturnen, Gymnastik, Eiskunstlauf, Wasserspringen. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Deutschen Hochschule für Körperkultur. Band 24, Nr. 2, 1983, ISSN 0457-3919, S. 49–62 (bisp-surf.de [abgerufen am 28. Januar 2019]).
  9. Die internationalen Entwicklungstendenzen im Frauenleistungsturnen und Schlussfolgerungen für die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 1968 und 1972. In: Theorie und Praxis des Leistungssports. 1967, abgerufen am 28. Januar 2019.
  10. a b Prof. Dr. Günter Borrmann verstorben. In: Deutscher Turner-Bund e.V. 16. Februar 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Januar 2019; abgerufen am 28. Januar 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dtb.de
  11. Within the National Olympic Committees. Olympic Review, 1973, abgerufen am 28. Januar 2019.